Kategorie
Medizinischer Standort, Arztpraxis
Konzept
Ziel und Herausforderung dieses Projekts war es, ein Gebäude zu gestalten, das über die rein funktionalen Anforderungen eines medizinischen Versorgungszentrums hinausgeht und Gestaltung als wichtigen Bestandteil des Heilungsprozesses versteht.
Im städtischen Kontext fügt sich das Gebäude sensibel in die vielschichtige Umgebung ein, die durch eine Mischung aus unterschiedlich großen Gebäuden und Nutzungen geprägt ist. Durch den Rücksprung von der Straße entsteht ein geschützter Eingangsbereich, der Besucher:innen willkommen heißt. Das gestaffelte Obergeschoss reduziert die wahrgenommene Masse des Gebäudes zur Straße hin und schafft einen sanften Übergang zur kleinteiligen Wohnbebauung im Süden.
Kunde
PEK Immobilien GbR
Standort
Hellestraße 12
D-39112, Magdeburg
Leistungsumfang
LP 1-5, LP 6-8 Künstlerische Bauoberleitung
Status
Fertiggestellt
Größe
1.330m² BGF
Fotografen
Leigh Lisbão Underwood
Eric Thußbas
Awards
Iconic Awards
2021
AIV Building of the Year
2017
Presse und Publikationen





Die versetzte Kubatur wird von fließenden Verläufenin den Fassadenflächen weichgezeichnet. Akzentuierte Fugenraster und große Fensterausschnitte strukturieren die natürliche Zinkfassade und leiten den Besucher intuitiv zum Haupteingang. Die Behandlungsbunker werden von einem raumgreifenden gefalteten Fassadenmuster geprägt, das die massiven Gebäudeteile leichter in Erscheinung treten lasst. Die entstehenden farbig schimmernden Verläufe verleihen den, technisch bedingt, teils fensterlosen Fassadenflächen Struktur, Kontrast und Maßstäblichkeit. Das Gebäude scheint sich an seinen beiden Enden, in denen auch die Behandlungen stattfinden, aufzulösen.





Für die Gestaltung und Planung der Fassaden wurdeauf neuste digitale Technologien zurückgegriffen. Hierbei wurde die konstruktive Logik der Fassade als zugeschnittenes Computerprogramm entwickelt, um aus gestalterischer Sicht verschiedenste Varianten testen zu können und diese gleichzeitig in Zusammenarbeit mit den ausführenden Gewerken fertigungs-technisch zu bewerten.
Obwohl Entwurf und Planung des Gebäudes starkauf digitale Werkzeuge gestützt sind, wurde bei der Materialwahl und Detailausarbeitung, bewusst auf eine Kunsthandwerkliche Ausführung gesetzt (im Gegensatz zu einer maschinellen Vorfertigung in Modulbauweise).Scheinbar widersprüchlich, trifft digitales Entwerfen auf meisterhaftes Handwerk und verleiht dem Gebäude seinen surrealen Charakter.














Große Fensterflächen und ein Atrium im Gebäude-kern durchströmen die Innenräume mit Tageslicht und erlauben einen durchgehenden Bezug zu den angrenzenden Grünflächen und Terrassen. Gerahmt von den Behandlungsbunkern an den Gebäudeenden, verteilen sich die verschiedenen Funktionsbereiche auf zwei Etagen und bieten den Patienten und Mitarbeitern großzügige Gemeinschaftsräume sowie die notwendigen Orte des Rückzugs.
Auch Nebenflächen, wie beispielsweise die Umkleiden für Patienten und Personal, werden als psychisch bedeutende Momente im Tages-und Behandlungsablauf nicht vernach-lässigt. Texturierte Oberflächen, Farbakzente und natürlichen Materialien vermitteln den Patienten in allen Innenräumen einen Sinn für Maßstab und Haptik.